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Pathogenese - Unklare Ursachen der Gluten-/Weizensensitivität

Die genauen pathogenetischen Ursachen der Gluten-/Weizensensitivität sind noch nicht vollständig erforscht. Sicher ist, dass es sich weder um eine Autoimmunreaktion noch um eine allergische Reaktion handelt.
Die genaue Pathogenese der Gluten-/Weizensensitivität (GS/WS) ist noch unklar. Man weiß bislang, dass es sich weder um eine Autoimmunreaktion wie bei der Zöliakie handelt noch um eine allergische Reaktion wie bei der Weizenallergie. So sind im Unterschied zur Zöliakie bei Gluten-/Weizensensitivität keine Autoimmunantikörper vorhanden. Möglicherweise stecken aber immunologische Mechanismen dahinter. So weist die hohe Expression von Toll-like-4-Rezeptoren (TLR4) auf eine Störung der angeborenen Immunantwort auf Gluten oder mit Gluten assoziierte Substanzen in Weizen hin. Aktuell wird erforscht, ob beispielsweise die Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) Auslöser für diese Reaktion sein könnten. Auch die sogenannten FODMAPs könnten möglicherweise die bei Gluten-/Weizensensitivität beschriebenen gastrointestinalen Symptome verursachen.
TLR4 ist ein typischer Rezeptor für eine angeborene Immunität. Nach seiner Aktivierung wird eine entzündliche Reaktion ausgelöst. Bei Patienten mit Gluten-/Weizensensitivität ist jedoch keine Veränderung der an adaptiven Immunantworten beteiligten Zytokine feststellbar. Diese sind nur bei Zöliakiebetroffenen erhöht. Anders als Zöliakiepatienten weisen Patienten mit Gluten-/Weizensensitivität auch eine normale Darmpermeabilität und eine Überregulierung des Claudin-4 auf. Zudem ist bei ihnen im Gegensatz zu Zöliakiepatienten eine erhebliche Verringerung des Moleküls FoxP3 festzustellen. Dies ist ein wichtiger T-Zellen-Regulierungsmarker. Die bei fast allen Zöliakiebetroffenen vorhandenen genetischen Prädispositionsmarker HLA-DQ2 und DQ8 sind bei nur ungefähr 50 Prozent der Patienten mit Gluten-/Weizensensitivität positiv. Aufgrund der unklaren Pathogenese erfolgt die Diagnosestellung mittels Ausschlussdiagnose und wird durch die positive Reaktion auf Glutenverzicht und die erneute Verschlechterung bei Glutenreexposition nach zwei bis drei Wochen bestätigt.

Kurz notiert: Was sind ATIs?

Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) sind Proteine im Getreide, die es widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall machen und vor allem in kultivierteren Weizensorten enthalten sind. ATIs sind insbesondere in glutenhaltigen Getreidesorten enthalten, sodass eine glutenfreie Ernährung bei Gluten-/Weizensensitivität zu einem Verschwinden bzw. einer Besserung der Symptome führt, auch wenn eventuell nicht das Gluten selbst, sondern ATIs Auslöser der Beschwerden sein sollten.

Kurz notiert: Was sind Claudine?

Claudine sind integrale Membranproteine, die an der Funktion von Zellverbindungen (sogenannte Tight Junctions) beteiligt sind. Diese Tight Junctions blockieren den Flüssigkeitsdurchgang zwischen den Zellen, indem sie eine Art Gürtel um den Zellumfang (Zonula) bilden. Sie treten beispielsweise im Darmepithel auf, um ein Durchsickern von Substanzen zwischen den verschiedenen Umgebungen zu verhindern.

Kurz notiert: Was ist der FoxP3-Faktor?

Regulatorische T-Zellen sind maßgeblich daran beteiligt, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten und dadurch vor Autoimmunerkrankungen und übertriebenen entzündlichen Reaktionen zu schützen. Sie enthalten das Protein FoxP3. Dieser Transkriptionsfaktor agiert sowohl als Aktivator als auch als Repressator. Bei Mutationen kommt es zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen.

Weiterführende Informationen

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3-Stufen-Beratung III: Hinweise für den Berater

Ergänzend zu den Unterlagen, die durch das Beratungsgespräch führen, können sie hier kleine Notizzettel im DIN-A6-Format, mit weiterführenden Informationen und didaktischen Hinweisen herunterladen.

3-Stufen-Beratung II: Schulungsunterlagen Gluten Sensitivity

Hier können Sie alle Schulungsunterlagen zum Thema Gluten-/Weizensensitivität und glutenfreie Ernährung herunterladen. Laden Sie zusätzlich den "Hinweis für Berater" mit weiterführenden Informationen und didaktischen Hinweisen herunter.

Broschüre Gluten-/Weizensensitivität (Non Celiac Gluten Sensitivity)

Einen Überblick über Gluten und Glutensensitivität, das junge Feld der Wissenschaft, gibt diese Fachbroschüre. Neben der Definition, der Symptomatik, dem diagnostischen Algorithmus und Ablauf werden die verschiedenen therapeutischen Indikationen erläutert und praktische Fallstudien vorgestellt.

Kurzreport: Second international Expert Meeting on Gluten Sensitivity

Nach der ersten Consensus Conference 2011 in London fand am 1. und 2. Dezember 2012 das zweite „International Expert Meeting on Gluten Sensitivity“ in München statt. Rund 30 Wissenschaftler und Mediziner aus den USA, England, Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich, Argentinien, Slowenien und den Niederlanden widmeten sich ein Wochenende lang der Frage, welche neuen Erkenntnisse es im Bereich der GS gibt.
Dieser Kurzreport stellt eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des Expert Meetings dar.

Report: Non Celiac Gluten Sensitivity: Neue Abgrenzung von Erkrankungen glutenassoziierter Störungen

Nach der ersten Consensus Conference 2011 des Dr. Schär Institutes in London fand Ende 2012 ein weiteres „International Expert Meeting on Gluten Sensitivity“ in München statt. Rund 30 Wissenschaftler und Mediziner aus den USA, England, Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich, Argentinien, Slowenien und den Niederlanden nahmen an der Konferenz teil und erörterten den aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf glutenassoziierte Störungen und Gluten Sensitivity. Gemeinsam strebten die Experten die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Abhandlung zum aktuellen Stand der Wissenschaft der glutenbedingten Beschwerden an. Die Resultate werden in diesem Report zusammengefasst.

Grundlagen der Non Celiac Gluten Sensitivity (NCGS)

In diesem Modul zu Non Celiac Gluten Sensitivity werden die Definition und Deklaration sowie die Symptome, Diagnostik und Therapie behandelt. Weiterhin werden das Reizdarmsyndrom in Zusammenhang mit NCGS beschrieben und die Bedeutung von ATIs und FODMAPs erläutert. Fallbeispiele dienen zum praktischen Verständnis des Krankheitsbildes.

Diese Online-Schulung wurde vom Dr. Schär Institute mit Unterstützung von Prof. Dr. med. Wolfgang Holtmeier erstellt. Den Exkurs zur glutenfreien Diät hat Dipl.oec.troph. Ute Körner erarbeitet. Sie hat freundlicherweise auch die Fallbeispiele zur Verfügung gestellt.

Klinik und Pathogeneseder Nicht-Zöliakie Weizensensitivität (2015)

Detlef Schuppan
Institut für Translationale Immunologie, Zöliakie- und Dünndarmzentrum, Universitätsmedizin Mainz

DGIM 2015 - Symposium "Update Glutenunverträglichkeiten – Aktuelles zu Leitlinien, Pathogenese und Fallbeispiele"

Pathogenesis of gluten sensitivity (2013)

Detlef Schuppan, Prof. Dr. Dr.
Institute of Translational Immunology and Dept. Medicine I
Univ. of Mainz, Germany

15. International Celiac Disease Symposium in Chicago vom 22. bis 25. September 2013

Pathogenesis of Gluten Sensitivity: Translational Evidence of Innate Immunity (2013)

Ciarán P. Kelly, M.D.
Medical Director, Celiac Center
Beth Israel Deaconess Medical Center
Professor of Medicine
Harvard Medical School
Boston MA, USA

15. International Celiac Disease Symposium in Chicago vom 22. bis 25. September 2013

Is there genetic involvement in NCGS?

Reiner Ullrich, MD
Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin,
Medizinische Klinik für Gastroenterologie
12203 Berlin, Germany

At the Expert Meeting 2014 in Salerno, Italy

Does HLA play a role in all gluten-related disorders?

Reiner Ullrich, MD
Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin,
Medizinische Klinik für Gastroenterologie
12203 Berlin, Germany

At the Expert Meeting 2014 in Salerno, Italy

Gluten Sensitivity: Aktuelles aus Forschung und Wissenschaft

International Expert Meeting on Gluten Sensitivity 2012 in Munich, Germany
www.drschaer-institute.com