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Assoziation zwischen Autoimmunhepatitis (AIH) und Zöliakie (CD): Die Rolle der glutenfreien Ernährung bei der Normalisierung der Leberfunktion: Ein Fallbericht

Skelett Leber
J Investig Med High Impact Case Rep. 2017 Apr 19;5(2):2324709617705679.
doi: 10.1177/2324709617705679.
 
Umair Iqbal, MBBS, Ahmad Chaudhary, MD, Muhammad Arsalan Karim, MBBS, Muhammad Arsalan Siddiqui, MBBS, Hafsa Anwar, and Nany Merrell, MD
 
Dieser Bericht beschreibt den Fall eines 50 Jahre alten Patienten mit langjähriger AIH, seit 10 Jahren unter Therapie mit Azathioprin, der wegen akuter Entzündungsschübe mit erhöhten Transaminasen ohne relevante Familienanamnese und ohne Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte behandelt wurde. 
Trotz zusätzlicher Gabe hochdosierter Corticosteroide blieben die Transaminasen erhöht und der Bilirubin-Wert stieg weiter an. Um die Ursache abzuklären, forderten die Ärzte eine Zöliakie(CD)-Serologie an. Diese ergab positive Befunde (IgA-Autoantikörper gegen Gewebstransglutaminase, IgG-Autoantikörper gegen Gewebstransglutaminase sowie positiver Endomysium-IgA(EmA-IgA)-Antikörpertest). Die im Anschluss durchgeführte Duodenalbiopsie und histologische Untersuchung ergab eine Abflachung der Darmzotten sowie erhöhte intraepitheliale Lymphozyten und bestätigte die Zöliakie-Diagnose. Daraufhin wurde eine streng glutenfreie Ernährung (GFD) eingeleitet, welche innerhalb von 2 Monaten zu einer Normalisierung der Transaminasen und des Bilirubin-Werts führte. Unter Therapie mit Azathioprin und Budenosid und Einhaltung einer streng glutenfreien Ernährung ist der Patient seit nunmehr 2 Jahren in Remission.

Autoimmunkrankheiten bestehen häufig nebeneinander und die Assoziation zwischen AIH und CD ist gut belegt.

Bei Patienten mit AIH ist die CD-Prävalenz signifikant höher als in der Allgemeinbevölkerung; beide Krankheiten haben eine gemeinsame immunologische Ursache (enge Verbindung zwischen den HLA-Merkmalen DQ2 bei CD und DR3 bei AIH). Diese Verbindung deutet darauf hin, dass sowohl die Schädigung der Hepatozyten als auch die Schädigung der Darmschleimhaut durch immunologische Mechanismen verursacht wird.

Studien belegen, dass bei allen AIH-Patienten, die trotz immunsuppressiver Therapie anhaltend erhöhte Leberwerte aufweisen, ein frühzeitiges serologisches CD-Screening dringend zu empfehlen ist. Die frühe Einleitung einer GFD kann weitere Leberschäden verhindern und dazu beitragen, dass diese Patienten Remission erreichen. Um die potenzielle Rolle einer glutenfreien Ernährung im Hinblick auf andere AIH-Patienten und ihr mögliches Erreichen einer Remission zu verstehen, sind weitere Studien erforderlich.

Link zum vollständigen Artikel:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28491884
 
www.drschaer-institute.com