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Studie bestätigt Nutzen von Zöliakie-Test bei Eisenmangel

Weltweit betrachtet ist Eisenmangel eine der am meisten verbreiteten ernährungsbedingten Mangelerscheinungen, die sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer betrifft. Die Ursachen von Eisenmangel sind vielfältig, wobei ein Blutverlust und Störungen bei der Eisenresorption im Darm am häufigsten sind.
Eine Zöliakie kann dazu führen, dass viele Nährstoffe – unter anderem Eisen – im Darm nur ungenügend resorbiert werden. Deshalb ist Eisenmangel ein typisches Symptom von Zöliakie, das sich jedoch nicht im Darm selbst bemerkbar macht.Außerdem überschneiden sich die Symptome einer Eisenmangelanämie (wie Kraftlosigkeit, Gereiztheit und chronische Müdigkeit) mit denen, die bei einer Zöliakie auftreten, wobei vor allem weibliche Personen betroffen sind. Aus diesem Grund ist eine Anämie möglicherweise ein erster Anhaltspunkt für eine Zöliakie auch bei Personen, bei denen sich die Krankheit nicht mit den typischen gastrointestinalen Symptomen zeigt (wie Blähbauch, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und Übelkeit).
Eine neue US-amerikanische Studie bestätigt eine höhere Prävalenz der Zöliakie bei weiblichen Personen mit Eisenmangel. Ziel der Studie war festzustellen, ob ein Zöliakie-Test bei Personen mit Eisenmangel sinnvoll ist. Dazu analysierten die Wissenschaftler der University of Michigan-Flint die Daten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES), einer großen Umfrage zum Gesundheitszustand und zu den Ernährungsgewohnheiten in der US-amerikanischen Bevölkerung.
Für die Studie berücksichtigten sie eine Stichprobe von 2.105 weiblichen Personen ab 6 Jahren, die auf Eisenmangel und Zöliakie hin untersucht wurden. Eisenmangel wurde definiert als ein Ferritinspiegel < 20 ng/ml im Serum; als Personen mit Zöliakie galten solche, die positiv auf Anti-Transglutaminase-Antikörper (vom Typ IgG oder IgA) getestet worden waren. Die Studienteilnehmerinnen wurden in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt: Gruppe mit Eisenmangel oder Gruppe ohne Eisenmangel. Primärer Endpunkt war die Beziehung zwischen Zöliakie und Eisenmangel.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal Of Community Hospital Internal Medicine Perspectives veröffentlicht. In der 2.105 Personen umfassenden Stichprobe wiesen 569 einen Eisenmangel auf und 1536 nicht. In der Gruppe mit Eisenmangel hatten fünf Personen eine Zöliakie, in der Gruppe ohne Eisenmangel zwei. Nach Bereinigung der Daten um die zu berücksichtigenden Variablen bestätigen die statistischen Ergebnisse eine höhere Prävalenz der Zöliakie in der weiblichen Population mit Eisenmangel (Odds Ratio 12,5; 95 %-KI: 1,74–90).
 
Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass ein Zöliakie-Test auf spezifische Antikörper bei Patienten mit Eisenmangel in Erwägung gezogen werden sollte, wenn andere offenkundige Ursachen für den Eisenmangel ausgeschlossen wurden.
 
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